
Da ist er wieder! Gegen Ende des Sommers hatten mich ernsthafte Zweifel beschlichen, ob innere Ruhe und Ausgeglichenheit beim Pferd wirklich erstrebenswert sind. Im Sommer-Weide-Koma wurde aus der Gelassenheit - die gerade bei diesem Pferd zu den absolut erstrebenswerten Qualitäten zählt - zunehmend Phlegma. In der Folge rotiert natürlich gleich das Reiterhirn: Tut ihm was weh? Drückt der Sattel? Was hab ich falsch gemacht?

Die Gratwanderung bestand nun darin, einerseits den aktuellen Zustand zu akzeptieren und gleichzeitig etwas mehr Engagement zu fordern, ohne in die Falle "Kraft durch Aufregung" zu stolpern. Und obwohl das Pferdehirn vor dem dazugehörigen Körper wach wurde, haben wir den Übergang vom Sommer in den Herbst sehr gut gestaltet. Anscheinend handelte es sich um eine Verpuppungsphase. Der frisch geschlüpfte Schmetterling zeigt eine meistens recht angenehme Art der Kommunikation, kommt und begleitet auf Zuruf (sogar in der Herde) und will jetzt endlich ins Gelände. Und der Sattelabdruck ist wieder perfekt.