Ein Seminar, in dem es nicht nur um die technische Ausbildung von Tragkraft geht, sondern um alle Aspekte des Tragens. Die menschliche Vorstellung von dem, was das Pferd tun soll und kann bestimmt den Rahmen, in dem Pferd und ReiterIn sich entwickeln. Zwanglos und fröhlich lässt sich vieles erreichen, was auf Grund von Vorgeschichte und Befunden außerhalb des Möglichen zu liegen schien. Die einvernehmliche Ausbildung von Pferd und ReiterIn bedeutet Persönlichkeitsentwicklung für alle Beteiligten.
13.07.2014, Tagesseminar, 88€, der Ort steht noch nicht fest. Zusammen mit "Biomechanik und Faszienfunktion" kann dieses Seminar auch als Wochenendpaket gebucht werden.
Dienstag, 27. Mai 2014
Montag, 26. Mai 2014
Nachlese
Das gestrige Seminar zu Biomechanik und Faszienfunktion hat neue Wege eingeschlagen. Für die zweite Hälfte hatte ich ohnehin Fühlübungen und Selbstversuchsreihen angesetzt. Wie es sich anfühlt, wenn man Kraft gegen Kraft hält (im positiven Sinne), wie es ist, wenn einer die Kraft in die Schwäche des Anderen richtet, wie sich die Zügelverbindung beim "Zügelkämmen" anfühlt, wie es sich anfühlt, wenn man den Faszienkörper arbeiten - oder besser: spielen - lässt. Ganz toll: Alle waren voll dabei, haben ausprobiert. Irgendwann die Frage, die ich noch nie so recht beantworten konnte: "Was machst du beim Longieren eigentlich? Man sieht nur, wie das Pferd sich verändert, aber was machst du??" Na, darauf hin habe ich die Teilnehmerin einfach an die Longe genommen. Erst die Fragestellerin, dann auch alle anderen. Danach gleich nochmal. Ich glaube, es konnte niemand wirklich beschreiben, was passiert ist, aber alle haben es gefühlt. Und jetzt bin ich gespannt, wie sich die Arbeit der TeilnehmerInnen mit den eigenen Pferden entwickelt!
Mittwoch, 7. Mai 2014
Seminar am 25.5.2014
Da der Link aus ungeklärten Gründen anscheinend nicht immer funktioniert, hier das Angebot nochmal auf der Hauptseite:
NEU: Biomechanik und Faszienfunktion
NEU: Biomechanik und Faszienfunktion
Für alle, die schon ein wenig Plan haben. Es geht ans Eingemachte. Biomechanik und Faszien sind unbestechlich und weder durch Equipment noch durch Techniken zu beeindrucken.
Die Biomechanik der Tragkraft, die Faszienfunktionen und vor allem Bewegung unter dem Reiter aus der Sicht des Pferdes stehen im Mittelpunkt dieses Seminars. In jeder Reitweise gibt es Vorstellungen, Lektionen und Techniken, die es dem Pferd erschweren oder sogar unmöglich machen, einen Reiter zu tragen ohne Schaden zu nehmen. Als Menschen sehen wir nur, wie das Pferd reagieren oder funktionieren sollte, aber die wenigsten ReiterInnen haben sich bislang Gedanken darüber gemacht, was das Pferd tun (dürfen) muss, um sie gut und verschleißfrei zu tragen. Die meisten sind der Meinung, es würde wohl alles gut, wenn man "die richtigen Hilfen gibt".
Ein Pferd, das Tragen gelernt hat, lässt sich unter einem Reiter, der das zu schätzen und zu erhalten weiß, sehr weit ausbilden. Ein Pferd, das das nicht gelernt hat, bleibt ein Leben lang ein Sack voller Pferdeteile, darauf angewiesen, von einem guten Reiter zusammengehalten zu werden.
Ich vermittle in diesem Seminar das theoretische Wissen und das Körpergefühl, die nötig sind, um ein Pferd das Tragen zu lehren.
Die Biomechanik der Tragkraft, die Faszienfunktionen und vor allem Bewegung unter dem Reiter aus der Sicht des Pferdes stehen im Mittelpunkt dieses Seminars. In jeder Reitweise gibt es Vorstellungen, Lektionen und Techniken, die es dem Pferd erschweren oder sogar unmöglich machen, einen Reiter zu tragen ohne Schaden zu nehmen. Als Menschen sehen wir nur, wie das Pferd reagieren oder funktionieren sollte, aber die wenigsten ReiterInnen haben sich bislang Gedanken darüber gemacht, was das Pferd tun (dürfen) muss, um sie gut und verschleißfrei zu tragen. Die meisten sind der Meinung, es würde wohl alles gut, wenn man "die richtigen Hilfen gibt".
Ein Pferd, das Tragen gelernt hat, lässt sich unter einem Reiter, der das zu schätzen und zu erhalten weiß, sehr weit ausbilden. Ein Pferd, das das nicht gelernt hat, bleibt ein Leben lang ein Sack voller Pferdeteile, darauf angewiesen, von einem guten Reiter zusammengehalten zu werden.
Ich vermittle in diesem Seminar das theoretische Wissen und das Körpergefühl, die nötig sind, um ein Pferd das Tragen zu lehren.
Der Seminarort steht jetzt fest: Der Rosenhof von Familie Frohnmayer in 73349 Wiesensteig südöstlich von Stuttgart nahe der A8. Anmeldungen sind bis zum 11.5. möglich.
Donnerstag, 1. Mai 2014
Ausbildungstipps im PM-Forum
In der neusten Ausgabe der
PM-Zeitschrift werden Gebäudemängel des Pferdes besprochen und
Lösungsvorschläge geliefert. Zum langen Rücken liest man dort:
„Unter dem Gewicht des Reiters neigt er sich leicht nach unten,
wobei das Becken des Pferdes nach vorn kippt und sich so die
Hinterhand nach hinten heraus aus dem Hüftlot bewegt.“ Meines
Wissens handelt es sich hierbei um Trageerschöpfungssymptome. Die
Rumpfmuskulatur ist zu schwach, das Gewicht bleibt nicht über der
für´s Tragen gemachten thorakalen Muskelschlinge. In der Folge
rotiert der Rumpf um seine Querachse nach hinten, was die hintere
Brustwirbelsäule und deren Übergang zur Lendenwirbelsäule
belastet. Das Pferd muss zunächst die Hinterhand herausstellen, da
Becken und Wirbelsäule funktional verbunden sind und es das
natürliche Bestreben des Pferdes ist, die Wirbel nicht gegeneinander
zu verkanten.
Wer das Pferd dazu bringen will, das Becken abzukippen anstatt die Vorhand ihre Arbeit machen zu lassen, reitet rückwärts und führt die Ausbildungsgrundlagen ad absurdum. Ein nach hinten abgesenkter Brustkorb kann nur in Dehnungshaltung im Vorwärts durch wohldosierte Schubkraft seinen Platz in der thorakalen Muskelschlinge wiederfinden. Wenn das gelungen ist, fängt letztere an zu federn, die Vorhand wird größer, und erst, wenn die Vorhand auch auf verhaltende Hilfen mit exzentrischer Bewegung reagiert, kann die Hinterhand jederzeit durchschwingen und anfangen, federnd Last aufzunehmen, anstatt sich krampfhaft unter eine zusammengefallene Vorhand zu zwingen. Das Pferd zieht dann jederzeit an den Zügel und ist in der Lage, seine Schubkraft so zu dosieren, dass die Vorhand immer trägt – auch den Reiter. Das Becken gehört dabei vorerst in eine stabile neutrale Position, die Beugung der Hanken kann sich nur in dem Maße entwickeln, in dem die Vorhand tragen kann.
Aufgrund der im Artikel beschriebenen falschen Bewegungsvorstellung haben so viele Pferde (aller Reitweisen) diesen vermeintlich "herausstehenden Wirbel" zwischen Sattellage und Kruppe. Die Hinterhand versucht, den Rücken durch Rückwärtszug zu straffen, während der Rumpf nach unten zieht. Hier kann kein Osteopath dauerhaft etwas ausrichten, nur ein korrektes Bewegungsverständnis hilft. Im Sinne der Pferd würde ich mir wirklich wünschen, dass alle, die glauben zu wissen, wie ein Pferd funktioniert, sich über einen längeren Zeitraum gründlich mit den biomechanischen Zusammenhängen aus der Sicht des Pferdes befassen.
Es ist nicht so schwer. Mit dem Satz aus einem Buch von Michael Putz – Das Pferd muss ziehen –, etwas biomechanischem Grundwissen und Gelassenheit im Umgang mit vermeintlichen Widersprüchen kann jeder, der das Streben nach der korrekten Form loslassen kann, ein Pferd so arbeiten, dass es Freude daran hat und lange hält. Ohne Sehnenschäden und Knubbel im Rücken. Auch wenn es kein optimales Gebäude hat.
Der Lösungsansatz zeigt mir leider,
dass die biomechanischen Zusammenhänge auch hier missverstanden
werden: Da der Weg des Hinterbeins unter den Schwerpunkt beim langen
Pferd weiter sei, müsse es „das Bestreben des Reiters ... sein,
das Pferd in der Arbeit dazu zu bringen, das Becken nach hinten zu
kippen, also Quasi seinen Schweifansatz zu senken.“
Wer das Pferd dazu bringen will, das Becken abzukippen anstatt die Vorhand ihre Arbeit machen zu lassen, reitet rückwärts und führt die Ausbildungsgrundlagen ad absurdum. Ein nach hinten abgesenkter Brustkorb kann nur in Dehnungshaltung im Vorwärts durch wohldosierte Schubkraft seinen Platz in der thorakalen Muskelschlinge wiederfinden. Wenn das gelungen ist, fängt letztere an zu federn, die Vorhand wird größer, und erst, wenn die Vorhand auch auf verhaltende Hilfen mit exzentrischer Bewegung reagiert, kann die Hinterhand jederzeit durchschwingen und anfangen, federnd Last aufzunehmen, anstatt sich krampfhaft unter eine zusammengefallene Vorhand zu zwingen. Das Pferd zieht dann jederzeit an den Zügel und ist in der Lage, seine Schubkraft so zu dosieren, dass die Vorhand immer trägt – auch den Reiter. Das Becken gehört dabei vorerst in eine stabile neutrale Position, die Beugung der Hanken kann sich nur in dem Maße entwickeln, in dem die Vorhand tragen kann.
Aufgrund der im Artikel beschriebenen falschen Bewegungsvorstellung haben so viele Pferde (aller Reitweisen) diesen vermeintlich "herausstehenden Wirbel" zwischen Sattellage und Kruppe. Die Hinterhand versucht, den Rücken durch Rückwärtszug zu straffen, während der Rumpf nach unten zieht. Hier kann kein Osteopath dauerhaft etwas ausrichten, nur ein korrektes Bewegungsverständnis hilft. Im Sinne der Pferd würde ich mir wirklich wünschen, dass alle, die glauben zu wissen, wie ein Pferd funktioniert, sich über einen längeren Zeitraum gründlich mit den biomechanischen Zusammenhängen aus der Sicht des Pferdes befassen.
Es ist nicht so schwer. Mit dem Satz aus einem Buch von Michael Putz – Das Pferd muss ziehen –, etwas biomechanischem Grundwissen und Gelassenheit im Umgang mit vermeintlichen Widersprüchen kann jeder, der das Streben nach der korrekten Form loslassen kann, ein Pferd so arbeiten, dass es Freude daran hat und lange hält. Ohne Sehnenschäden und Knubbel im Rücken. Auch wenn es kein optimales Gebäude hat.